Atlantiküberquerung 26.11-13.12.2022
- Sarah Zemp

- Feb 4, 2023
- 3 min read
Es lief wieder mal nicht wie gewünscht mit der Reparatur am Autopiloten und so verbrachten wir noch 1 Woche im Hafen von Mindelo. Wir hatten uns schon in Sal vor angekündigt und bei der Ankunft direkt eine Nummer in der Warteschlange ergattert. Es hiss Montag oder Dienstag komme ein Mechaniker vorbei. Als am Dienstag dann immer noch niemand bei uns auftauchte, erkundigten wir uns im Büro. Unsere Rechnung war schon ausgestellt, obwohl noch niemand bei uns war? Es wurde also ein anderer Autopilot repartiert und wir wurden wieder in die Warteschlange gestellt. Alle waren langsam müde vom Warten und Jorge sollte am Montag 11.12.2022 seine Englisch Schule in Barbados starten. Die Zeit wurde immer knapper. Aber wir warteten und warteten, denn ohne Autopiloten los war auch keine Option. Thomas und ich waren die meiste Zeit auf dem Boot blockiert, da wir den Mechaniker nicht verpassen wollten. Die Crew verbrachte viel Zeit in der Sportsbar – WM Spiele schauen. Thomas und ich haben dann die Abende genutzt um Livemusik im Städtchen zu geniessen. An einem Abend hatten wir eine amüsante Begegnung mit Carlos Delgado, ein Urgestein von Mindelo. Er hat uns mit seinen Lebensgeschichten einen ganzen Abend lang unterhalten – dies sind Momente, die einem noch lange in Erinnerung bleiben. Die Reparatur an unserem Autopilot wurde am Freitagabend fertiggestellt. Am Samstag war dann der grosse Tag, alle waren froh, dass wir unsere Reise in die Karibik starten konnten. Zu diesem Zeitpunkt schien das Wetter gut zu sein, für die ersten Tage noch eher viel Wind, später dann schöner Passatwind für den Parasailor(dachten wir). Zuerst aber noch eine Geduldsprobe an der Tankstelle, warten war angesagt für 2h. Es wurde uns von zwei Personen versichert, dass die Tankstelle den ganzen Tag offen sei, aber wie so oft Kap Verde no stress. Aber dann gings los. Nein doch noch nicht, denn Thomas musste zuerst noch baden gehen, da unser LOG (Speed) wieder mal nicht arbeiten wollte. Aber dann auf ins Abenteuer… Momente die schwer festzuhalten sind.
In einem kleinen Gedicht zusammengefasst:
Das Licht des Landes verblasst langsam am Horizont,
dafür erstrahlt vor uns eine Sternenfront.
Die Weite des Ozeans und des Himmels auf allen Seiten,
für viele Tage auf den Wellen reiten.
Wache, schlafen, kochen, essen – alles strukturiert,
so dass es jeder kapiert.
So fliessen Tage ineinander, Sonne und Mond gehen auf und unter,
die meiste Zeit sind alle fit und munter.
Doch plötzlich eine unerwartete Flaute von 3 Tagen,
so kann jeder ein Sprung in den Atlantik wagen.
Die Laune nicht mehr immer nur gut,
aber eine Atlantiküberquerung braucht Geduld und Mut.
Fock aus- und einrollen, Grosssegel setzten, wieder bergen, Prasailior hoch und runter,
Sonne und Mond gehen weiter auf und unter.
Ohne Segel treiben wir mit der Strömung in Richtung Ziel,
denn Diesel haben wir nicht mehr so viel.
Plötzlich kommt wieder Wind und auch teilweise viel Regen ,
doch auch Regen ist für Schiff, Segel und Crew ein Segen.
Drei Tage Flaute liessen unsere Vorräte schwinden
im Kühlschrank war nur noch ein Bier pro Tag für die ganze Crew zu finden.
Gekocht wurde jedoch bis zum Schluss auf hohem Niveau,
darüber waren wir alle froh.
Die Investition in unser Satellit hat sich gelohnt,
denn wir blieben dank guter Routenplanung vor Gewittern verschont.
Danke auch an Brandon für all die guten Wetterdaten und Informationen,
das hat uns geholfen, möchten wir betonen.
Land in Sicht, alle mit anderen Wünschen und Gefühlen,
schnell noch die versteckten 5 Bier zum Anstossen kühlen.
Der Anker fällt in Barbados Bridgetown nach 17 Tagen und 2075 NM (3842km)auf See,
wir haben es gut genährt und gesund rüber geschafft – olé.
Es war eine einmalige Erfahrung. Ein Dank an Misha, Philipp und Jorge, die uns auf dem Abenteuer Atlantiküberquerung begleitet haben.
Thomas und ich sind dann mit dem Dinghy im Regen ca. 2 NM zum Hafen gefahren, um uns schnell noch einzuklarieren - bevor das Büro schliesst. Jorge musste schnellstmöglich zu Maria seiner Gastmutter, da er bereits 2 Tage Verspätung hatte. Der erste Spaziergang zum Büro war noch etwas wacklig und ungewohnt, keine Welle zum Ausgleichen. Nach etwa 2h waren wir zurück beim Boot und Jorge hat uns ruckzuck verlassen.
Wir haben dann ein paar Tage später ein Abschiedsdinner in einem hübschen Restaurant auf einer Klippe gemacht, so konnten wir die gelungene Atlantiküberquerung feiern und uns in Ruhe von Jorge verabschieden.






































































































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